Sonntag, 1. Januar 2012

Die Kleinen Leute...


Offenbar ermutigt durch die erfolgreiche Zusammenarbeit an der „Geschichte der Eiergnome“ stehen sie jetzt öfters auf der Matte und inspirieren und verleiten mich, sie auch für andere sichtbar zu machen.
Wie das geht?
Zuerst geben sie mir eine Idee ein, z. B. es würde doch hübsch aussehen, sie auf dünne Birkenscheiben zu malen...
Okay, die Scheiben sind geschnitten und vorbereitet und dann...?
Wie sehen die Gnome aus, die da gemalt werden wollen? Ich habe keine Ahnung.
Die Holzscheiben liegen auf meinem Tisch – eine Weile – ein paar Tage... und plötzlich sind sie da, schauen mich an aus der wolkigen Grundierung.

Seht ihr sie?


Der Rest ist wie immer: sie führen meine Hand und meinen Blick und am Ende staune ich, was da entstanden ist.




Jedes kleine Porträt (manchmal auch Gruppenporträt) muss natürlich standesgemäß gerahmt werden und da kommen die bunten Zweige des Hartriegels gerade recht. Ein paar dünne Lederschnüre und etwas Knotenwerk – da sind sie!


Die Löwenzähnchen (das letzte auf Bestellung) waren längst in ihrer neuen Heimat angekommen und die Zeit ließ ihre pflanzlichen Verwandten reifen. So wandelten auch die Blumenseelchen ihre Gestalt wie die Blüten auf der Wiese.


Sie wurden also zu Pusteblümchen mit luftigen filigranen Sternenmützchen.
Da waren sie nun und wollten in reale Form gebracht werden – aber wie macht man das mit den vorhandenen, doch eher recht groben Materialien?
Nun, es fand sich eine einigermaßen adäquate – zugegeben recht mühsame – Lösung.
Die feine Merinowolle wurde duftig auftoupiert, viele, viele, viele kleine weiße Sternchen auf Organza gestickt, ausgeschnitten und vorsichtig in die weiße Wolke eingefügt.


Als sie fertig waren fand ich allerdings kaum noch Blumenverwandte im Garten, um sie zu fotografieren.


Dafür war Minka durchaus interessiert...

Und so sehen die Blumenseelchen aus während sie geduldig warten, in ihre endgültige Form gebracht zu werden – kleine Homunkuli in Warteposition.


Bald schon bekamen sie Gesellschaft von zwei kleinen Distelfeen (look a bit scottish) mit ebenso fluffigen, aber violetten Blütenkrönchen (ohne Sterne, dafür standesgemäß etwas stachlig durch den in die Blätter eingezogenen Draht).


All diese zarten Geschöpfe und natürlich auch die porträtierten Gnome begleiteten mich auf den Mittelaltermarkt nach Langensalza, wo sie durchaus Beachtung fanden und manchmal auch vor allzu groben Händen, die sie gedankenlos drückten und quetschten, gerettet werden mussten.
Ich stellte mir vor, dass diese Leute dasselbe mit dem Obst und Gemüse auf dem Markt tun würden, um dann zu entscheiden, dass sie so gedrücktes Zeug doch nicht wollen.
Doch diese Hände gehörten stets Erwachsenen - die Kinder waren viel vorsichtiger und sensibler!
Aber eigen wie all diese kleinen Geschöpfe sind, suchen sie sich ihre Leute aus ... und so zogen sie alle wieder mit mir nach Hause, um (zumindest die Pusteblümchen und Distelchen) von einer lieben Kundin abgeholt zu werden, die schon viele meiner Blumenseelchen an besondere liebe Menschen verteilt hat.
Da es – glücklicherweise – noch viele von diesen Menschen gibt, werde ich mich wohl bald wieder an die Arbeit machen müssen.

Auf Postkarten sehen sie alle natürlich auch hübsch aus und man kann sie mit einem lieben Gruß versenden. Oder auch selber behalten. In meinem Dawanda-Shop warten sie auf euch.


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