Sonntag, 6. März 2011

Könnte es sein...?

In einem anderen Zusammenhang (mit "Stuttgart 21") hatte ich schon einmal die Vermutung geäußert, dass Bäume offenbar zu den Hauptfeinden des Fortschritts gezählt werden und deshalb immer als Erste ausgerottet gehören. Wie anders könnte man sich sonst erklären, dass bei fast jeder Baumaßnahme - egal, ob schon begonnen oder in weiterer Zukunft geplant - erstmal die Bäume (vorwiegend die alten) fallen müssen.

Ausreden dafür finden sich immer. Z.B. dass sie im Wurzelbereich schon geschädigt sind oder es beim Bau (planmäßig?) werden, um zu überleben.
Als Volksberuhigungsmaßnahme wird versprochen, eine "Ersatzpflanzung" vorzunehmen. Irgendwann.
Wenn die Motorsäge ihre Pflicht getan hat, stellt man dann fest, das 3 bis 5 der alten Bäume durchaus völlig gesund waren, 5 - 7 weitere trotz Schäden lebenstüchtig genug, um noch jahrzehntelang Straßenverkehr, Räumfahrzeugen und Salzmassen trotzen zu können, ohne mal eben umzufallen.
Aber dann ist es - leeeiiider - zu spät.

Absurd wird das Ganze nur, wenn gleichzeitig verkündet wird, dass die einige Jahre zuvor gepflanzten jungen Bäume (die, die bis dahin überlebt haben), erhalten bleiben sollen.
Die stehen genauso an den Rändern der Straße, wie die Alten es taten, und sind vom Bau genauso betroffen.
Wenn es MÖGLICH ist, die zu erhalten, warum konnten die alten Bäume dann nicht ebenfalls noch etwas stehen bleiben - zumindest solange, bis die "Ersatzpflanzung" in ihrem Schutz überlebensfähig genug ist?
Ich bilde mir ein, dass es in früheren Zeiten mal so gehandhabt wurde. (Ja, früher...)

Dass für einen alten Baum, der den Naturgewalten, den Segnungen der Zivilisation und in den letzten Jahren den Aggressionen der "Baumpfleger", die ihn - mit lärmender Maschinenkraft, dafür umso weniger Ahnung von Wuchs und Wesen der verschiedenen Baumarten - regelmäßig zu wildem Besenwuchs verstümmelt haben, getrotzt hat, nur ein Vielfaches an jungen Bäumen ein schwacher "Ersatz" sein kann, wird natürlich vergessen.
Noch haben wir ja etwas Luft zum Atmen, auch wenn sie immer schlechter wird.

Warum handeln Menschen so?

Heute habe ich eine neue Antwort gefunden! Auf der t-online-Nachrichtenseite!

Im Zuge der allgemeinen Energieverteuerung und -verknappung (wie auch immer zu welchem Zweck herbeigeführt) sind zunehmend mehr Leute wieder zur Ofenheizung zurückgekehrt und heizen mit Holz!
Entziehen damit - wenn man den Kommentaren glauben darf (darf man das?) - der Industrie das dringend anderweitig benötigte Rohmaterial.
Ergebnis - naaa? Richtig: die Holzpreise steigen! Mit Holz kann man also auch Geld machen...

Da ich schon immer den Verdacht hatte, dass diese "Baumpflegedienste" nach Festmetern abrechnen (so sah es jedenfalls aus, wenn man beobachtet hat, wie die Bäume geschnitten werden) und außerdem das geschnittene Holz auch entsorgen (natürlich bringt gesundes Holz da auch mehr ein als dürre Äste und morsche Stämme), könnte man durchaus eine gewisse Logik entdecken.

Zumindest ist die Idee auch nicht weiter hergeholt als das Märchen, dass Energiesparlampen und Ökobenzin umweltfreundlich sind...





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